Geschichte

Aus der Geschichte unserer Pfarre

Nach dem Tod des Hans von Plankenstein (Burg Plankenstein) entstand 1483 in Kirnberg/ Churemberch das erste Kloster. Es handelte sich dabei um ein Kollegiatsstift, dem acht Priester und ein Dechant angehörten. Dieses Kollegiatsstift bestand bis 1612. Wirtschaftliche Schwierigkeit, ausgelöst durch die vielen Kriege, in die Österreich damals immer wieder verwickelt war und die damit verbundenen hohen Kriegssteuern mögen zum Untergang beigetragen haben. Kardinal Melchior Khlesel von Wien, der auch Minister war, bewirkte damals, dass die ehem. Dechantei Kirnberg zur Dompropstei St. Stephan kam.

Der Wiener Dompropst und Weihbischof Franz Xaver Marxer (1703-1775) weilte sehr gerne und oft in Kirnberg und war ein großer Förderer der Dechantei Kirnberg. Unter anderem ließ er 1753 zu Ehren seines Namenspatrons die barocke Franziskus Xaverius-Kapelle an die Kirche anbauen. Nach seinem Tode wurde das Herz des Weihbischofs und Dompropstes unter den Altarstufen dieser Kapelle bestattet, worauf dort eine schlichte Inschrift im Fußboden hinweist. Die Kapelle ist mit eindrucksvollen Fresken geschmückt, die das Leben des Hl. Franz Xaver/ Francisco de Xavier (1506-1552), Mitbegründer der Jesuiten und berühmter Ostindien-Missionar, erzählen.

Weihbischof Marxer sorgte in Kirnberg außerdem für kulturellen und religiösen Aufschwung. Auf seine Bemühungen geht das zweite Kloster zurück, das in Kirnberg um 1759 entstand. Dies war eine Niederlassung des ursprünglich aus Spanien stammenden Hieronymitenordens, eines kontemplativen Eremitenordens, der danach strebte das Leben des Hl. Hieronymus nachzuahmen. Die Hieronymitaner-Mönche, die sich in Kirnberg niederliesen und das heute als Pfarrhof genutzte barocke Gebäude errichteten, kamen aus Schönbach in NÖ. 1816 wurde das Kirnberger Kloster aufgrund Nachwuchmangel aufgelöst und die Dompröpste von St. Stephan übernahmen wieder die Dechantei. Vikare besorgten von nun an die Seelsorge vor Ort.

Wenn auch inzwischen die Pfarre Kirnberg seit 1905 zur Diözese St. Pölten gehört, so ist doch die Verbindung zu Stephan, Wien, nach wie vor gegeben und der jeweilige Dompropst von St. Stephan hier ein gern gesehener Gast.